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Willkommen im Kamelienschloss – der grünen Schatzkammer Sachsens
Im und um das Landschloss Pirna – Zuschendorf werden auf über 6 Hektar, davon 1800 m² Glashausflächen die Zierpflanzen bewahrt, die einst vom Können sächsischer Gärtner in der ganzen Welt kündeten. Sammlungen, wie Kamelien, Azaleen und Rhododendron stehen unter Denkmalschutz. Hortensien und Rhododendron gehören zur Deutschen Genbank Zierpflanzen.

Kamelien der Toskana
XX. Deutsche Kamelienblütenschau im Landschloß

04.03. – 16.04.2023 

Eine kleine Vorgeschichte dieser Ausstellung

Im Jahre 2007 fuhr Wolfgang Friebel, der damalige Gartenmeister des Schlossparkes Pillnitz  und Vereinsvorsitzender des Fördervereins Landschloß Pirna-Zuschendorf nach Sant´Andrea de Compito und Pieve de Compito, zwei kleine Dörfern in den Bergen in der Nähe von Lucca. Die Orte gehören zur Landgemeinde Capannori. Auf der dortigen Ausstellung  „Alte Kamelien im Gebiet von Lucca“ stellte er auf Einladung der italienischen Kamelienfreunde  Pillnitzer und Zuschendorfer Blüten aus.

Gemeinsamer Ausstellungsbeitrag von Schloss Pillnitz und Landschloß Pirna – Zuschendorf zur Kamelienausstellung in Sant´Andrea de Compito, Landgemeinde Capannori, im Jahr 2007. Foto Wolfgang Friebel.

Wolfgang Friebel, umringt von zahlreichem Publikum, im sächsischen Ausstellungsteil 2007. Foto Dr. Andrea Dietrich.

Blick in die Ausstellung „Alte Kamelien im Gebiet von Lucca“ des Jahres 2007. Foto Wolfgang Friebel.

Wieder zurück, erzählte er begeistert von der Ausstellung, den Gärtnern, den uralten Kamelien, Öl- und Weinbergen und der Architektur. So ist aus diesen Fahrten eine jährliche Tradition geworden, die erst mit der Pandemie ein vorläufiges Ende fand.

Zitronen und blühende Kamelien – ein besonderer aber nicht untypischer Anblick in der Toskana aus dem Jahre 2010. Foto Wolfgang Friebel.

Der sächsische Beitrag zur Ausstellung in Sant´Andrea de Compito aus dem Jahre 2008. Foto Wolfgang Friebel.

Nach 2003 entstand in einem kleinen Seitental auf mehreren Terrassen verlassener und verwilderter Gemüsegärten der öffentliche Kameliengarten  Camelieto di Sant’Andrea di Compito. Heute wachsen auf diesem Areal etwa 1100 Kamelien in verschiedenen Arten. Die Internationale Kameliengesellschaft verlieh dieser Anlage im Jahre 2016 den Titel „Garden of excellence“.  Schon 2006 wurde dort durch Augusto Orsi und Wolfgang Friebel eine Pillnitzer Kamelie gepflanzt. Der leider 2022 verstorbene Augusto Orsi war der unermüdliche Motor bei der Erschaffung dieses Gartens. Im Jahre 2015 eröffnete man einen sächsischen Gartenteil, benannt nach dem Dresdner Hofkapellmeister Heinrich Schütz. Dort wachsen nun Zuschendorfer Kamelien des Seidelschen Sortiments.

Gedenken an Augusto Orsi im Salon des Schlosses

Wolfgang Friebel (links) pflanzt 2006 eine Pillnitzer Kamelie in den Kameliengarten. Foto Archiv Wolfgang Friebel.

Blick in den nach Hofkapellmeister Heinrich Schütz benannten sächsischen Teil des Kameliengartens mit Seidel-Sorten aus Zuschendorf. Foto Wolfgang Friebel.

Foto Wolfgang Friebel

Die in der Toskana lebende Künstlerin Isabel Pacini wurde durch Schloss Pillnitz zu einer Ausstellung nach Sachsen eingeladen. Dort reifte die Idee einer Städtefreundschaft zwischen Capannori und Pirna, die seitdem durch den Pirnaer Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke intensiv gepflegt wird. Daraus wiederum erwuchs die Idee einer Kamelienausstellung in Zuschendorf, die Sachsen die dortige Region näher bringen soll.

Kamelienblüte von Isabel Pacini. Foto Wolfgang Friebel.

Die Geliebte und Ehefrau aus Dresden

Wer die erste Kamelie in der Toskana pflanzte und wann dies geschah, liegt wie so oft im Dunkeln. Nachweislich wurden Kamelien in dieser Region etwa um das Jahr 1830 gepflanzt. Eine besondere Adresse dabei ist die in ihrer heutigen Form in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gebaute und um 1695 von der Familie Borrini erworbene Villa Borrini in Sant´Andrea di Compito. Dort pflanzten Angelo und Alessandro im Jahre 1830 eine große Sammlung von Kamelien. Angelo Borrini war der persönliche Augenarzt des Herzogs von Lucca, Carlo Lodovico di Borbone, und begleitete diesen auf seinen Reisen durch Europa. Bei seinem Aufenthalt in Dresden lernte er seine spätere Gemahlin Carolina Kredyck kennen. Sie war die in Dresden geborene Tochter polnischer Exilanten, denen das Hotel Pologne gehörte. In diesem Hotel verkehrten die angesehenen Persönlichkeiten der Zeit. Ob mit den beiden auch Kamelien aus Dresden in den Süden reisten, wissen wir nicht. Aber es ist ein schöner Gedanke. In der Villa Borrini soll es heute noch eine Darstellung Dresdens als Wandgemälde geben.

Angelo Borrini. Miniatur, vermutlich im Meißen gefertigt von Ernst Benedict Kietz um 1828 im Familienbesitz Borrini, heute Guido Cattolica.

Carolina Kredyck. Miniatur, vermutlich im Meißen gefertigt von Ernst Benedict Kietz um 1828 im Familienbesitz Borrini, heute Guido Cattolica.

Angelo Borrini im Dresdner Hotel Pologne um 1830

Angelo Borrini trifft im Hotel Pologne Caroline Kredyck und verliebt sich in sie.

Jacob Friedrich Seidel mit Kamelienmustern im Dresdner Hotel Pologne

Ein Blumenstrauß aus Wallroda nach einen Bild gestaltet

Die ersten von Angelo Borrini gezüchteten Kamelien erhielten die Namen der Kinder „Oscar Borrini“ (1835) und „Ida Borrini“ (1837). Später folgte noch die Sorte ‚Stella di Compito‘. Diese Sorten werden in unserer Ausstellung zu sehen sein.

Die Kameliensorte ‚Ida Borrini‘ von 1837 in den Botanischen Sammlungen Zuschendorf.

Etwa 70 alte Sorten sind heute im Villengarten noch vorhanden.

Die Kamelie als Symbol des Freiheitskampfes

Zwischen 1848 und 1870 wurden in Italien drei Unabhängigkeitskriege geführt. Ziel war die Beendigung der Herrschaft Österreichs und die Gründung eines italienischen Nationalstaates.

Schon im ersten Krieg 1848/49 schlossen sich 7000 Männer aus der Toskana König Karl Albert von Sardinien an, nachdem er Österreich den Krieg erklärt hatte. Da der Großherzog Leopold II. von Toskana, trotz Drängens nationaler Kräfte sich wegen seiner verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Habsburgern nicht dem Kampf gegen die Österreicher anschließen wollte, wurde die Herrscherfamilie vertrieben und floh nach Wien. In einer Volksabstimmung im Jahre 1860 schloss sich die Toskana an das Königreich Sardinien an.

Eine rot-weiße Kamelie im Knopfloch war das Bekenntnis zur Unabhängigkeitsbewegung. Das grüne Blatt hinzugerechnet hatte man so die drei Farben der Nationalfahne.

Die drei Farben der italienischen Nationalflagge Rot – Weiß – Grün wiederholen sich bei weißroten Kamelienblüten mit grünem Blatt und machten sie zum Symbol des Freiheitskampfes. Hier die Sorte ‚General Collettii‘ aus dem Jahre 1838.

Die Kamelie als Symbol des italienischen Freiheitskampfes

Die Kamelie als Symbol des italienischen Freiheitskampfes

Die Kamelie als Symbol des italienischen Freiheitskampfes

Guido Cattolica, ein heute lebender Nachfahre der Borrinis, züchtete selbst eine Reihe Kameliensorten, die er oft nach Führern der Arbeiterbewegung benannte. Sicher wirkt hier die revolutionäre Tradition fort.

Malerei, Fotografien und Schmuck

Isabel Pacini, die Künstlerin aus der Toskana, die der Kamelie ins Herz schaut.

Die oben schon erwähnte Künstlerin Isabel Pacini zeigt ihr Können auf zweifache Weise. Zum einen präsentiert sie ihre Bilder. Diese zeigen sehr oft Nahsichten der Kamelienblüten. Darüber hinaus wird sie eine Kollektion Kamelienschmuck ausstellen.

Die Meißner Malerin Monika Zeinar bereiste die Toskana und hielt ihre Eindrücke in Aquarellen fest, die nun im Landschloss gezeigt werden sollen.

Wolfgang Friebel zeigt die schönsten Fotos, die er bei seinen zahlreichen Besuchen bei unseren italienischen Kamelienfreunden aufgenommen hat. Dabei sind natürlich auch Bilder der ältesten Kamelien in Capannori.

Die schönste Blüte Deutschlands

Camellia japonica Wilhelma Nr. 20, die schönste Blüte des Jahres 2023

Zur „Deutschen Kamelienblütenschau“ werden wieder um die 1000 auserwählte Blüten aus ganz Deutschland, bereitgestellt von Orangerien,  Botanischen  Gärten, Gartenbaubetrieben  und  privaten  Sammlungen, erwartet und in besonderen Gefäßen in den Festräumen des Landschlosses präsentiert. Die Freunde der Mitteldeutschen Kameliengesellschaft werden die Blüten mit gebotener Vorsicht aus allen Landesteilen herbeibringen und einen großen Teil der Ausstellungszeit manchen Ratschlag für die Besucher zur Kamelienpflege parat haben.

Kamelienblüten in im Feuer gebrannten Keramikgefäßen von Renata und Hans Bernd Hoffmann.

Kamelienblüten präsentiert in Keramik von Erika Liebig.

Kamelienblüten der Sorte ‚Collettii‘ und andere im Spiegelgefäß.

Die alten über einhundert Jahre alten Kamelien in den Glashäusern setzen von Jahr zu Jahr üppiger Knospen an und werden überreich blühen. Ihnen sind die zunehmend heißen Sommer sehr willkommen.

Kamelienspalier im Schauhaus in einer ehemaligen Scheune.

Unter Denkmalschutz stehende Sorten der Gärtnerfamilie T. J. Seidel in einem Zuschendorfer Schauhaus.

Sandsteinwasserbecken mit Kamelienblüten.

Die Kamelienschau unterteilt sich in:

01.03. – 16.04.2023  Kamelienblüte in den Glashäusern

Ausstellung der Sächsischen (Seidelschen) Kameliensammlung mit einer Vielzahl historischer Sorten v.a. des 19. Jahrhunderts auf 1500 m² Schauglasfläche. Die Hauptblüte ist Ende März zu erwarten.

04.03. – 12.03.2023  XX. Deutsche Kamelienblütenschau im Landschloß

„Kamelien der Toskana“

Die schönsten Kamelienblüten aus ganz Deutschland werden in besonderen Gefäßen in den festlichen Räumen des Landschlosses präsentiert. Das Publikum wählt die schönste Blüte Deutschlands (in Zusammenarbeit mit der Mitteldeutschen Kameliengesellschaft). 

13.03. – 16.04.2023  XX. Sächsische Kamelienblütenschau im Landschloß

17.04. – 01.05.2023  XVI. Azaleenschau im Landschloß

Die Sammlung der ehemaligen „Königlichen Hofgärtnerei zu Pillnitz“

umfasst heute 360 historische Sorten und wird im Schloss präsentiert.

Eintritt: 6,00 € / ermäßigt 5,00 €

Geöffnet:
Dienstag bis Sonntag und feiertags von 10.00 – 17.00 Uhr

Zusätzlich nur im März: Montag von 10.00 – 16.00 Uhr

www.kamelienschloss.de

Weihnachten im Landschloß

Mundgeblasen und gedrechselt – Weihnachtliches aus Thüringen und dem Erzgebirge“

23.11. – 18.12.2022

Die Ausstellung ist nun endgültig abgebaut. Wir sind sehr dankbar, dass Herr Stefan Riedel uns einen Film über die Ausstellung gedreht hat. Den Film können Sie hier anschauen:

Weihnachten im Landschloß 2022

Für das Jahr 2024 planen wir eine Weihnachtsschau in der der himmlische Rauch im Mittelpunkt steht. Wieder verbindet die Schau die Weihnachtsländer Thüringen und Sachsen. Aus dem Erzgebirge kommen die Räuchermännchen und aus der Thüringer Region um Schweina und Tabarz die Tabakspfeifen.

www.kamelienschloss.de

Botanische Sammlung der TU Dresden

  • Kamelie

    Kamelie

    Die Seidelsche Kameliensammlung

    Die beeindruckende Zuschendorfer Kameliensammlung machte den sächsischen Gartenbau weltberühmt.
    Zu den Kamelien

  • Azalee

    Azalee

    Unsere Sammlung "Indischer Azaleen"

    Die Sammlung des einst größten europäischen Anbaugebiets für Azaleen umfasst mehr als 360 Sorten.
    Zu den Azaleen

  • Hortensie

    Hortensie

    200 Jahre Hortensien in Sachsen

    Die größte Hortensiensammlung Deutschlands konzentriert sich im Kern auf sächsische Züchtungen.
    Zu den Hortensien

Mehr Infos zu den Pflanzen unserer botanischen Sammlung finden Sie hier.

Veranstaltungen

  • Anstehende Veranstaltungen

    1. Kamelienschau

      1. März - 16. April
    2. XVI. Azaleenschau im Landschloß

      17. April - 1. Mai
    3. Bonsai und Obstorangerien im Scherben

      1. Mai - 15. Oktober
    4. XVI.Hortensienschau im Landschloß „100 Jahre Sächsische Hortensienzüchtung“

      22. Juli - 6. August

Führungen

  • Weihnachtsschau 2022 - Glasbläserstube