Suche
Suche Menü

Efeu

Ausstellungszeit: März bis Mitte Oktober

Unsere Efeusammlung tritt ein wenig aus unserem Sammlungskonzept „Sächsische Zierpflanzen ostasiatischer Herkunft“ heraus.

Einerseits ist die für uns wichtigste Art der Gattung (Hedera helix L.) heimischer Herkunft und wurde bereits von den Germanen zur Bekränzung ihrer Opfertiere benutzt. Auch ist die Verwendung von Efeu in der Medizin oder als Färbemittel seit Jahrhunderten bekannt. Im sächsischen Gartenbau spielte Efeu eher eine untergeordnete Rolle; die Verbindung stellt sich hier über die Botanik und die Arbeit von Prof. Dr. phil. habil. Friedrich Tobler her.

Er schrieb bedeutende und heute nach wie vor aktuelle Werke zur Gattung, u.a.: 1912 „Die Gattung Hedera“ 1927 „Die Gartenformen der Gattung Hedera“ oder 1940 „Der Efeu – Arten und Formen“.

Am 01.10.1924 übernahm er die Nachfolge von Prof. Drude als Professor für Botanik und Direktor des Botanischen Instituts und gleichzeitig als Direktor des Botanischen Gartens an der Technischen Hochschule in Dresden. Nachdem er bereits vorher im Botanischen Garten Münster eine 200 Efeusorten umfassende Sammlung anlegte, entstand in Dresden eine ebenso umfangreiche.

Am 13. Februar 1945 wurde durch angloamerikanische Bomber mit der Stadt auch der Botanische Garten zerstört. Dies war auch das Ende der Toblerschen Efeusammlung. Er selbst schied nach 1945 aus der Hochschule aus. Seine Sortenlisten und Herkünfte sind uns nicht bekannt. Vermutlich verbrannten die Unterlagen während des Bombenangriffs.

Den Umfang von 200 Sorten haben wir uns als Sammlungsziel gesetzt. Gegenwärtig umfasst unser Bestand 194 Sorten und Arten (bei 500 heute bekannten Efeusorten). Ursprünglich begannen wir 1985 mit dem Sammeln von Efeu, um diese auf ihre Eignung für Bonsai zu testen. Dabei wurden Pflanzen auf eigenen Stamm, als gedrehte Mehrfachstämme und als Veredlungen auf Fatshedera (Efeuaralie) gezogen.

Die Sorten wurden (bis zur ostdeutschen Reisefreiheit im Jahr 1989) meist über die möglichen Besuche von Senioren im Stift Neuburg (bei Heidelberg) besorgt. Später, nach dem Umzug nach Zuschendorf war klar: Efeu gehört einfach in einen alten Schloßpark, schon wegen der Romantik.

So wurden nach und nach Pflanzen aus Amerika, England, Holland und Teilen Deutschlands zusammengetragen. Die ältesten Sorten unserer Sammlung sind: ‚Arborescens‘ (1563), ‚Aurea Variegata‘ (1770), var. poetica (1770), ‚Hibernica‘ (1815), ‚Digitata‘ (1826) und ‚Pedata‘ (1841).

Efeu werden bei uns als normalwachsende Pflanzen gemeinsam mit Kamelien in den Kalthäusern und als Bonsai, aber auch als veredelte Kronenbäumchen gehalten. Schrittweise testen wir das Sortiment auf Winterhärte.

Da wir leider nicht in der Lage sind individiuelle Anfragen zur Pflege Ihres Efeu zu beantworten, bieten wir Ihnen hier ausführliche Pflegehinweise.