In ihrer Heimat wächst die Kamelie unter dem schützenden Kronendach küstennaher Berg- oder Nebelwälder mit hoher Luftfeuchte. Kamelien sind subtropische Pflanzen, d.h. die Winter sind relativ kühl und die Sommer heiß. Bei uns benötigt die Kamelie im Winter einen hellen und kühlen Standort bei 2 bis 8°C und einer relativen Luftfeuchte von mindestens 60%. Kurzfristige Temperaturen bis -4°C werden von den meisten Sorten gut vertragen.
Kamelien sind keine Wohnzimmerpflanzen! Im Sommer ist ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung, auch im Freien, ideal. Kalkfreies Gießwasser, ein schwach saures Substrat und, wenn nötig, ein physiologisch sauerer Dünger, sind eine wichtige Voraussetzung. Der natürliche Wachstumsrhythmus der Pflanzen bestimmt die notwendigen Pflegemaßnahmen:
1. Ruhezeit (ca. Oktober bis zum Ende der Blüte): heller und kühler Standort, wenig gießen und nicht düngen, bei zu nassem Stand Gefahr von Wurzelfäule und Absterben der Pflanze (Blätter verlieren Glanz). Übersprühen der Pflanze zur Erhöhung der Luftfeuchte ist günstig.
2. Vegetationszeit (Beginn des Austriebs bis etwa Juli): Regelmäßig gießen, um neue Blätter zu ernähren, Düngen mit einem physiologisch sauer wirkenden Dünger, schwach konzentriert.
3. Knospenbildung und Ausreife (Juni/Juli bis Sept./Okt.): Viel Licht und höhere Nachttemperaturen (über 15°C) nötig, sparsam gießen und nicht mehr düngen, nach Sichtbarwerden der neuen Knospen wieder mehr gießen.
Blühfähige Pflanzen sollten nur etwa aller drei Jahre umgetopft werden. Dazu ist ein sauer wirkendes Substrat aus Kompost, Nadelerde oder Torf und etwas Lehm zu verwenden. Der neue Topf soll nur geringfügig größer sein. Zur Korrektur des Pflanzenwuchses kann ein Rückschnitt nötig und nützlich sein. Günstige Zeitpunkte für beide Maßnahmen sind unmittelbar nach der Blüte (bei noch nicht entfaltetem Neutrieb) oder nach dem Knospenansatz Ende August.