SAXON ‚Schloss Zuschendorf‘ und SAXON ‚MiKi‘
Eine Hortensiensorte erhält zwei Namen. Warum? So schön, wie es auch wäre, den Namen unseres Schlosses weltweit bekannt zu machen, müssen wir trotzdem anerkennen, dass die Pflanzenliebhaber in anderen Sprachgebieten wenig mit diesem Namen anfangen könnten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Sorte daher auch noch einen dritten, englischen Namen erhalten. So heißt z.B. die 2009 hier getaufte ‚Schloss Wackerbarth‘ in den USA, wo die Sorte sehr beliebt ist ‚Pistachio‘.
In allen Ländern bleibt der Name mit dem Markennamen SAXON verbunden, was nicht nur auf die sächsische Herkunft, sondern auch auf den Züchtungsbetrieb Claus und Torsten Kühne Jungpflanzen GbR hinweist. Die Züchterin der Sorte ist Katrin Meinl. Die ‚Schloss Zuschendorf‘ findet in Japan großen Anklang und lässt auch hierzulande die Herzen der Freunde ostasiatischer Kunst und Kultur höher schlagen. Von hohem ästhetischem Wert sind die lackschwarzen Stiele, die in eine feine, an Holunder erinnernde, rotschwarze Verästelung der Trugdolde übergehen. Dies alles im rechten Licht betrachtet ist ein Hochgenuss. Bei dieser Sorte beginnt die Blüte in einem zarten cremerosa Ton mit dunklem rosa Rand. Im weiteren Aufblühen werden die Kelchblätter (Sepalen) kräftig rosa.
Im fernen Nippon wird sie ‚MiKi‘ heißen. „Mi“ steht für Hoffnung und „Ki“ für Zukunft. Wegen des verheerenden Tsunami und Reaktorunglücks um Fukushima entschied man sich in Japan für diesen Namen, den man mit „Hoffnung für die Zukunft“ frei übersetzen kann. Dass diese Pflanze in Deutschland nach Schloss Zuschendorf benannt wird, begründet sich in der heutigen Nutzung als Bewahrungsort bedeutender sächsischer Pflanzenschätze mit ursprünglich ostasiatischer Herkunft.
Zum Glück sind Japan und Sachsen nicht nur durch Naturkatastrophen, hier der Tsunami, da die Elbefluten, verbunden. Vielmehr ist es die Jahrhunderte andauernde Liebe der Sachsen zur ostasiatischen Kunst und Kultur. Dass dies auch ein gegenseitiger Austausch sein kann, zeigt auf wunderbare Weise, wie aus einer ursprünglich aus Fernost stammenden Pflanze wie der Hortensie eine solche neue Sorte in Sachsen gezüchtet werden konnte, die auch japanische Blumenliebhaber hoch erfreut.
Darum war es uns eine besondere Ehre, dass seine Exzellenz der Botschafter von Japan, Herr Takeshi Nakane, am 22. August 2013 die Taufe vornahm.
Im 300. Jahr des heute weltweiten Umweltbegriffes der „Nachhaltigkeit“, geprägt durch Hans Carl von Carlowitz freuen wir uns als ältester Stammsitz dieser Familie, dass die neue Sorte eine der ersten einer neuen, nachhaltigen Zuchtmethode ist.
Durch das Einkreuzen anderer Arten können die Diversität und damit die züchterischen Möglichkeiten verbessert werden.
Taufe und auch das Jubiläum des Nachhaltigkeitsbegriffes war für uns Anlass historische Szenen der Burg- und Schlossgeschichte mit üppigen Hortensienblüten zu verbinden:
Über die frühe Geschichte derer von Carlowitz gibt es nur Vermutungen. Es könnte so gewesen sein, dass der Ursprung von Ludwig VIII. König von Frankreich (1187-1226) ableitbar ist. Über dessen Sohn Carl I., König von Neapel (gest. 1284) führt die Linie weiter zum ungarischen Königshaus. Im Folgenden ist die Geschichte durch Enthauptungen, Entführungen, in Stücke hauen, Gift- und Meuchelmorde geprägt. Die verbliebenen Nachkommen, die auffällig oft Karl hießen, erbauten auf einem Bergsporn zwischen Belgrad und Novi Sad (heute Serbien) eine Burg, die nach dem Erbauer Carlowitz (= Sitz des Carl) genannt wurde. Offensichtlich infolge eines Krieges gegen Polen gelangte Christoph von Carlowitz 1426 nach Aussig. Er soll der Begründer der deutschen Linie sein.
Allerdings gibt es eine Urkunde, die schon im Jahre 1311 einen Otto von Karlwiz als Ministerialen der Burggrafen zu Dohna erwähnt. Ohnehin wird ja vermutet, dass die im 11. Jahrhundert gegründete Burg Zuschendorf zum Burgenverbund der Dohnaer gehörte und dass die Familie von Carlowitz schon vor der Belehnung durch die Wettiner hier als Vasallen der Dohnaer gelebt haben sollen.
Wie auch immer, vermutlich hat Otto von Carlowitz in der Dohnaischen Fehde die Seiten gewechselt, denn er findet im Gefolge des Bezwingers der Dohnaer, des Markgrafen zu Meißen, Wilhelm des Einäugigen, Erwähnung. Es gibt die Sage von einem armen aber tapferen Ritter Otto von C. in seinem Gefolge, der von 2 Frauen mit 29 (nach einer anderen Quelle mit 19) Kindern gesegnet war. Bei einem fröhlichen Bankett versprach der Markgraf, Zuschendorf solle der Familie Carlowitz gehören, wenn ein dreißigstes Kind geboren würde. Dies geschah, allerdings soll es tot geboren worden sein. Otto von Carlowitz und seine Brüder sollen im Kampfgetümmel der Dohnaer Fehde umgekommen sein. Der Markgraf hielt jedoch Wort und belehnte am 7. Mai des Jahres 1403 die Witwe Ottos namens Kunigunde mit dem Zuschendorfer Anwesen.
In 4. Generation nach der Belehnung der Familie von Carlowitz mit Zuschendorf wurde im Jahre 1502 als eines von 9 Kindern des Hesse von Carlowitz, Nicolaus in der Burg geboren. Weil er von „schwacher Leibesconstitution“ gewesen sei, widmeten ihn seine Eltern dem „geistigen Stande“. Nicolaus studierte 1520 in Leipzig und wurde 1522 „magister philosophiae“
Nachdem Carl von Miltitz im Rhein ertrank, wurde er im Meißner Domkapitel stattdessen als Domherr aufgenommen. Im Jahre 1536 war er Probst zu Hain und wurde 1538 Archidiaconus Nisicensis. Nicolaus begleitete den Bischof von Meissen, Johann VII., auf die Reichstage zu Regensburg (1541) und Augsburg (1548).
Am 18.Februar 1550 weihte ihn sein Vertrauter und Freund, der Bischof von Naumburg Julius Pflugk, in der Domkirche zu Meißen (nach anderen Quellen in der Stiftskirche zu Zeitz) zum 43. Bischoff von Meißen als Johann VIII. Die Bestätigungsbulle rührt von Papst Julius III. her. Von seinen Zeitgenossen wird Nicolaus als ein gelehrter, sittlicher und umsichtig kluger Mann beschrieben. Er soll seine Untertanen mit Sanftmut und Liebe regiert haben. Aber er war auch ein strikter Gegner der Reformation. Allein wegen seiner Strenge mussten 200 lutherische Geistliche ins Exil gehen. Damit stand er auch in Gegnerschaft zu den Churfürsten Moritz und August. Nicolaus residierte auf dem alten Bischofssitz Stolpen. Als er am 18.April 1555 starb, soll er seinen Zuschendorfer Verwandten „eine ansehnliche Summe Geldes“ hinterlassen haben. Sein Nachfolger, Johann von Haugwitz, als Bischof Johann IX. geweiht, verweigerte die Herausgabe, was zur letzten großen Adelsfehde in Sachsen führte.
Bischof Nicolaus von Carlowitz (Bischof Johann VIII.) residierte auf dem alten Bischofssitz Stolpen. Als er am 18.April 1555 starb, soll er seinen Zuschendorfer Verwandten „eine ansehnliche Summe Geldes“ hinterlassen haben. Eine eingesetzte Kommission unter Bischof Julius Pflugk fand in Stolpen hinter dem Brustgetäfel des Kamins in der von Bischof von Carlowitz einst bewohnten Erkerstube das Testament sowie in einem Gewölbe eine schwarze Lade voll Geld, die die Initialen derer von Carlowitz trug. Als die Truhe den Verwandten jedoch zugeschickt wurde, waren diese vom Inhalt arg enttäuscht. Sie behaupteten, es existiere ein zweites, kurz vor dem Tode aufgesetztes Testament. Das wiederum leugnete Nicolaus‘ Nachfolger, Johann von Haugwitz (Bischof Johann IX).
Es folgten längere Verhandlungen und man glaubte sich einer friedlichen Lösung nahe, als unerwartet Hans II. von Carlowitz, der Neffe des Bischof Nicolaus, am 15.09.1558 seinen Fehdebrief an das Stolpener Schloss heftete.
Dieser war als wohlerfahren in jeder Kunst des Kampfes und als Sieger manchen Ritterspieles am Dresdner Hofe bekannt. So verbreitete die Kunde Angst und Bestürzung auf der bischöflichen Seite. Eigentlich hatte Kaiser Maximilian I. schon im Jahre 1495 auf dem Reichstag zu Worms den ewigen Reichsfrieden ausgerufen und zur Durchsetzung eine oberste Gerichtsbehörde (Reichshofrath und Reichskammergericht) eingerichtet. Damit waren alle Fehden verboten.
Doch traf sich hier die Interessenlage des Ritters Hans II. von Carlowitz mit der seines Landesherrn Kurfürst August. Auch dieser fühlte sich vom Bischof von Haugwitz betrogen. Haugwitz hatte dem Kurfürsten versprochen, das bischöfliche Amt Stolpen gegen das Amt Mühlberg zu tauschen. Kurfürst August begehrte Stolpen als Grenzfeste gegen Böhmen und die Oberlausitz, wollte aber vor allem das Jagdgebiet erwerben. Weiterhin hatte von Haugwitz die Einführung der neuen kirchlichen Lehre (Reformation) zugesagt. Nach seiner Wahl hielt er sich an beide Zusagen nicht. Kurfürst August war so verärgert, dass er selbst mit Gewalt gegen den Bischof vorgehen wollte. Hans II. kannte diese Problematik wohl genau, war er doch von Jugend an im Hofdienst. Seit 1554 war er dort in Dresden Kämmerer und seit 1555 Diener von Haus. Er musste also bei seinen an sich gesetzeswidrigen Plänen nicht mit Konsequenzen, sondern konnte vielmehr mit mancherlei Unterstützung rechnen.
Bereits am 16.09.1558 erschien Carlowitz vor Wurzen, wo sich derer von Haugwitz gerade aufhielt. Der Bischof floh nach Prag und begab sich unter den Schutz von Kaiser Ferdinand. Nachfolgend bereicherte sich von Carlowitz am bischöflichen Besitz. So hielt er in den bischöflichen Waldungen um Stolpen einen öffentlichen Holzmarkt ab, raubte Schäfereien aus und fischte Teiche ab. Anschließend ritt er wieder nach Wurzen, konnte die Stadt aber nicht einnehmen. Dagegen fiel ihm Mügeln ohne Widerstand in die Hände.
Am 5.11.1558 berannte Hans II. mit einigen hundert Reitern zum dritten Mal Wurzen. Vor den Toren der Stadt weideten 700 bischöfliche Schweine, die er wegtreiben ließ. Daher der Name „Saukrieg“. Nach 14 Tagen Belagerung kapitulierte die Stadt Wurzen. Bei all seinen Eroberungen schonte er das Eigentum der Bürger und nahm nur aus bischöflichem Besitz. Am 20. Dezember ritt Carlowitz gegen Bischofswerda, musste aber wegen des großen Widerstandes wieder abziehen. Schon einen Tag später ging es gegen Stolpen, wo es zum offenen Kampf kam. An den Weihnachtsfeiertagen konnten die Feindseligkeiten dann schnell beendet werden, indem die Dresdner Regierung drei aus der Mitte des Stolpener Rates nach Dresden beorderte. Zugleich besetzte der Bruder des Fehdeführers, Georg von Carlowitz, gemeinsam mit Dresdner und Radeberger Bürgern die Stadt und das Schloss Stolpen.
Danach gab es schnell Verhandlungen, die am 18.01.1559 die letzte Adelsfehde Sachsens mit einem Friedensschluss enden ließen. Dieser fiel sowohl für den Kurfürsten, wie auch für die Familie von Carlowitz sehr günstig aus. Der Bischof von Haugwitz musste sich auf dem Reichstag zu Augsburg entschuldigen und an Hans II. eine Entschädigung von 4000 Gulden zahlen, obwohl dieser ihn schon um 30000 Gulden geschädigt hatte. Der Kurfürst August erhielt Stolpen. Seine Dankbarkeit drückte der Kurfürst mit manchen Posten, Ehren und Würden aus. So wurde Hans II. von Carlowitz 1563 Oberstallmeister am Hofe. Damit war er nicht nur für die Unterhaltung der Pferde, Maulesel und eines Kamels zuständig, auch waren ihm Stallknechte, Kutscher, Edelknaben, ja sogar Mohren und Zwerge unterstellt. 1562 folgte er dem Kurfürsten zur römischen Königswahl Maximilian II. nach Frankfurt. Er vermittelte in kurfürstlichen Heiratsangelegenheiten, so z.B. den Prinzen von Oranien und Prinzessin Anna betreffend.
Sein Bruder Ewald jedoch war durch Anschläge und Räubereien aufgefallen. Mit Anton Pflugk von Schradewalde plante er die Gefangenname des Kurfürsten, wurde jedoch in Nordhausen gefangengenommen und nach Dresden gebracht. Am 22.11.1567 wurde Ewald auf dem Markte enthauptet und gevierteilt. Wohl aus diesem Grunde verließ Hans II. von Carlowitz im selben Jahr den Hof. Einige Jahre später, im Jahre 1575, wird Carlowitz Hauptmann zu Schwarzenberg und Krottendorf.
In Zuschendorf, welches Hans II. von Carlowitz 1554 von seiner Mutter erbte, bleibt er als reger Bauherr in Erinnerung. Schon ein Jahr vor seiner Besitzübernahme baute er die Burg zum Schloss um. Unter Benutzung einer alten Mauer mit Brustwehr, durch Überwölbung eines Hofes und Integration eines vorhandenen Wehrturmes führte er einen neuen Schlossflügel auf. Die Jahreszahl 1553 wurde in den Torbogen eingemeißelt und ist heute noch sichtbar. Im Jahre 1560 folgte dann auf dem Gelände der alten Vorburg die Gründung der Kapelle aus der später die heutige Kirche erwuchs.Selbstbewusst ließ er sich auf dem Altarbild von Heinrich Göding, einem Schüler Cranachs, als Gast von Jesu Abendmahl mit verewigen.
Am 24. April 1578 starb der für Zuschendorf so prägende Mann im Alter von 51 Jahren. Begraben ist er in der Kirche zu Dohna, wo er in Stein gehauen als Ritter in Lebensgröße dargestellt ist.
Quellen:
Rudolph von Kyaw: Die Carlowitzsche Fehde im Jahre 1558
Otto Moswe: Die meißnische Testaments-Fehde, Leipzig 1874
Karl Samuel Senff: Historie von zweyen Befehdungen, Budissin 1717
In Folge der Dohnaischen Fehde wird die Witwe Ottos, Kunigunde von Carlowitz, am 07.05.1403 durch den Markgrafen Wilhelm den Einäugigen nicht nur mit Zuschendorf, sondern auch mit dem Lindigt belehnt. Auf dieser Erhebung zwischen Zuschendorf und Pirna baute sich die Familie ein Herrenhaus oder ein Schloss.
Der Heerführer der Schweden, Feldmarschall Johann Baner, schlug im Dreißigjährigen Krieg sein Lager nur wenige hundert Meter entfernt am Schloss Zehista auf. Die Schweden belagerten 1639 die Festung Sonnenstein und verwüsteten die Umgebung schwer. Auch das Zuschendorfer Schloss wurde gebrandschatzt. Dabei wurde u.a. das Gewölbe der Halle zerstört. Das Herrenhaus auf dem Lindigt wurde bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die damaligen Besitzer der Schlösser Zuschendorf und Lindigt vergruben auf dem Lindigt wertvolle Erbstücke der Familie. In den Quellen wird das Joachim II. von Carlowitz zugeschrieben. Von ihm ist wenig überliefert.
Bis 1591 war er kurfürstlicher Silberjunge. Verheiratet war er mit Margarethe von Bünau aus Liebstadt. Da er aber bereits 1637 starb, hat er den Schatz vielleicht vorsorglich bereits einige Jahre vor den Wirren des schon lange anhaltenden Krieges versteckt. Eine zweite Möglichkeit wäre, dass ihn später seine Söhne vergruben. Da Johann Joachim schon jung vor seinem Vater starb, könnte es nur Rudolph (1605-1656) oder Augustus (gest. 1672) gewesen sein, die 1637 gemeinsam Zuschendorf übernahmen. Ob der Familienschatz je gehoben wurde, ist unbekannt. In der Annahme, dass er noch in der Tiefe schlummert, wurde dieser lange Zeit bei Weiterverkäufen ausgeschlossen. Denkbar ist aber auch, dass die Schweden diesen fanden und als Kriegsbeute davontrugen.
Die Zeit der alten Stammlinie auf Zuschendorf ging 1695 zu Ende. Adolph Anselm (gest. 1715) wurde 1672 mit Zuschendorf beliehen. Jedoch verkaufte er 1695 das Anwesen an Generalleutnant von Birckholtz, der schon Zehista und Liebstadt besaß. Mit Friedrich August von Carlowitz starb dann die Zuschendorfer Hauptlinie ganz aus. Er war der Sohn Wolf Heinrichs, dem Bruder des o.g. Adolph Anselm.
Friedrich August widmete sich dem Kriegsdienste und den Kriegswissenschaften. Im Jahre 1753 wurde er Generalmajor. Schon seit 1749 war er Commandant des Infanterie-Regiments von Minckwitz.
Im Jahre 1756 geriet er bei Pirna mit der sächsischen Armee in preußische Kriegsgefangenschaft. Er verstarb, schon länger kränklich und von ungewöhnlicher Leibesstärke, zurückgezogen am 24.07.1759 in Großhartmannsdorf. Von 1718 bis 1730 besaß noch einmal ein Carlowitz Zuschendorf: Georg Heinrich I. von Carlowitz (1662-1739), Landjägermeister auf Podelwitz und Oberrabenstein und Erbritter des römischen Reiches. Er war der Stammvater des Carlowitzschen Familienzweiges Ober-Rabenstein, die wieder ihre Ursprünge in der Hauptlinie Borthen und der daraus folgenden Linie Rabenstein hatte (auch der Begründer des Begriffs der Nachhaltigkeit, Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) entstammte der Hauptlinie Rabenstein und lebte in gleicher Zeit).
Am 21.01.1662 in Ober-Rabenstein geboren, war Georg Heinrich I. 1678 Jagdpage beim Kurprinzen. Im Jahre 1686 wurde er Hof- und Jagdjunker, später Kammerjunker, ab 1696 Stallmeister der Witwe des Kurfürsten. 1698 wurde er Landjägermeister des Kurleipziger und Meißner Kreises, Oberforst- und Wildmeister zu Torgau, Wurzen, Eilenburg, Düben, Gräfenhainichen, Pretsch und Mühlberg. Im Jahre1709 kaufte er Podelwitz bei Leipzig. Später 1718 erwarb er vom Grafen Stubenberg Zuschendorf und das Lindigt-Vorwerk. Nachdem ihm Ober-Rabenstein zugefallen war, verkaufte er 1730 Zuschendorf an den kurfürstlichen Sekretarius Dr. Johann Georg Stöckel für 26.800 Taler. Auf letzteren gehen der barocke Umbau des Schlosses und die Anlage des Lustgartens zurück.
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